Betriebspraktikum bei Sprachschule Schneider

Räume der Sprachschule Schneider

Die Praktikumseinrichtung

Die Sprachschule Schneider AG, die sich als Business-Sprachschule für Firmen und für Private versteht und vor etwas mehr als 20 Jahren gegründet worden ist, bietet elf verschiedene Sprachen an, darunter auch Russisch, Chinesisch, Japanisch und Schwedisch, was allerdings selten einmal verlangt wird. Wesentlich häufiger wird da das Schweizerdeutsche belegt, das auch im Kursprogramm steht. Am häufigsten werden Deutsch und Englisch gebucht, gefolgt von Französisch. Schulleiter und Gründer der Sprachschule Schneider ist Florian Schneider, seines Zeichens lic. phil. Germanistik, Psychologie und anthropologische Philosophie, der eine ganze Reihe von (Fremd-)Sprachen beherrscht. 70 Lehrpersonen unterrichten die Lernenden, häufig gebildete Expats aus aller Welt, die teilweise jahrelange Kurse absolvieren. Hinzu kommen sechs Mitarbeiterinnen in der Administration, welche die im Sekretariat anfallenden Tätigkeiten erledigen. Das Klima an dieser Sprachschule ist allgemein sehr gut, was auch ihre Firmenphilosophie unterstreicht. Die Sprachschule Schneider ist somit eine Adresse für gehobenere Ansprüche.

Die gewonnenen Einblicke in die Arbeit der verschiedenen betrieblichen Funktionsbereiche

Während meines Betriebspraktikums vom 7. bis 10. Oktober 2019 bei der Sprachschule Schneider erhielt ich einen Einblick in die verschiedenen Tätigkeiten der Administration. Dies waren vor allem diverse Arbeiten am Computer und am Telefon sowie das Bereitstellen der Kursräume. Jeweils morgens früh unternimmt jemand aus dem Sekretariat eine Runde durch alle Räume, um zu sehen, ob alles für die am selbigen Tag stattfindenden Kurse parat ist. Dabei werden die Stifte aufgefüllt und die Whiteboards gewischt, der Getränkeautomat wird gerüstet und das Obst für die Lernenden in der Küche bereitgestellt.
Bereits frühmorgens beginnt der Telefonverkehr im Sekretariat: Fragen zu allenfalls interessierenden Kursen müssen beantwortet werden, Lehrende informieren sich über Lernende, Papiere müssen den Lehrenden nochmals zugestellt werden usw. Dabei befinden sich zu dieser Zeit noch nicht alle sechs Mitarbeiterinnen im Büro, sondern etwa zwei oder drei. Nach und nach trifft der Rest dann ein, manchmal sind auch Einzelne mit ihrem Studium beschäftigt oder haben frei. Davon sind immer ein, zwei Praktikanten, die während eines halben Jahres mitarbeiten dürfen. Den Restlichen sind verschiedene Arbeiten zugeteilt, wie die Deutsch- und Englischkurse im Gegensatz zu den Französischkursen, die Lohnbuchhaltung usw. Das Sekretariat ist von 9.00 bis 12.00 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr besetzt.
Ein wichtiger Bestandteil der Administration ist die Verwaltung und die Herausgabe der Kursunterlagen, der Bücher und Hefte usw. Diese werden den Lehrenden natürlich ausgeliehen, die diese dann später wieder zurückbringen sollten. Täglich werden neue beim Buchzentrum in Hägendorf bestellt. Dabei gibt es einen Schrank mit neuen Büchern für die Lehrenden und die Kunden sowie im Lehrerzimmer einen mit gebrauchten Büchern für die Lehrenden, sofern sie einmal etwas nachschlagen müssen oder weiterführendes Material benötigen.
Ein weiterer Hauptbestandteil ist das Beantworten von E-Mails. Dies sind Kursanmeldungen, Rückfragen, Rechnungen der Lehrenden usw. Darin besteht die eigentliche Haupttätigkeit der Mitarbeiterinnen im Sekretariat. Einige von ihnen unterrichten allerdings auch an dieser und an anderen Schulen. Wichtig sind auch die E-Mails zwischen Schulleiter Florian Schneider und den Mitarbeiterinnen. Bei Bedarf finden Konferenzen statt, so wie kürzlich im Zusammenhang mit dem Projekt, einen Videofilm über die Schule drehen zu lassen und ins Internet zu stellen. Auch hat die stellvertretende Schulleiterin die Idee eingebracht, die Rechnungen an die Kunden inskünftig nur noch per E-Mail und nicht mehr auf Papier zu verschicken. Die Diskussion darüber ist im Gang.
Schulleiter Florian Schneider führt in seinem Zimmer die Schule, plant neue Projekte, interviewt via Skype neue Praktikanten, führt mit diesen ein Gespräch über eine allfällige Anstellung, telefoniert mit Kunden und Lehrenden usw. Auch gedenkt er, inskünftig neben der klassischen Sprachlehre Lektoratsarbeiten an Profis zu vergeben.
Florian Schneider kommt immer wieder mal ins Sekretariat, das sich gleich links hinter dem Eingang befindet, um irgendwelche Dinge nachzuschauen oder abzuklären. Oftmals ist die stellvertretende Schulleiterin über gewisse Angelegenheiten besser informiert oder hat sie besser präsent als er. Dann kann er auf ihr Wissen zählen.

Sprachschule Schneider in Zürich
Ein weiterer Punkt ist die Bewirtschaftung des Kellers, ein grosser Raum im unteren der beiden von der Sprachschule Schneider besetzten Stockwerke. Darin befinden sich viele Bücher, neue und alte Computer, viele Drucksachen wie Prospekte des Hauses und ebenso viele Stapel mit Belegen. Die ganzen Berichte über alle bisherigen Lektionen sind hier aufgehoben. Ebenso viel der alten schriftlichen Korrespondenz, falls einmal etwas benötigt werden sollte.
Gleich etwas weiter vorne im Flur ist das Lehrerzimmer, gross und mit wandhohen Fenstern. Ein Computer, ein Kopierer/Drucker sowie ein Schrank mit viel (Referenz-)Werken aus dem Bereich der Sprachschulung sind hier vorhanden. Viele Lehrende schauen hier mal etwas nach oder arbeiten grundsätzlich hier, wieder andere bereiten sich lieber zuhause auf ihre Lektionen vor. Aber meistens findet man Platz.
Auf der Etage der Kursräume und des Sekretariats befindet sich noch eine Bibliothek, die reich mit Büchern, Hörbüchern usw. ausgestattet ist und zum Lesen einlädt. Darin bereiten Lehrende auch oft ihre Lektionen vor oder tauschen sich aus.
Oftmals ergeben sich auch weiterführende Gespräche zwischen Studierenden und Lehrenden oder nur zwischen Lehrenden in der Küche, die so zu einem netten, angeregten Klima bei der Sprachschule Schneider beitragen. Generell herrscht als Anredeform das «Du». Der Umgang untereinander ist sehr informell und nicht von Hierarchien geprägt. So ist zum Beispiel auch jeder Mitarbeitende mit Schulleiter Florian Schneider per du, und zwar von Beginn an.
Die Lehrenden und natürlich auch die Studierenden der Schule gehen ganztags jederzeit ein und aus, die Erstgenannten schauen dann auch immer noch im Sekretariat vorbei und holen sich irgendwelche Dinge ab. Dies können Unterlagen über die Lernenden sein, Lektionsblätter, aber auch Lehrwerke, CDs, sie machen Kopien, haben Fragen an die stellvertretende Schulleiterin oder an die Buchhalterin usw. Oft werden Abklärungen getroffen oder es gibt Reklamationen und Rückmeldungen zu Kursen. Meist gehen sie dann noch ins Lehrerzimmer im unteren Stock, um für sich zu arbeiten, oder sie tauschen sich mit Lehrerkollegen aus. Auch werden hier neue Kurse an die Lehrenden vergeben.
Viele Kurse werden heutzutage ortsunabhängig via Skype geführt. Dabei hat diese Schule sogar eine Lehrerin aus Montevideo und eine aus Barcelona, die ihre Studierenden unterrichten. Auch die Co-Schulleiterin skypt häufig abends noch für ein paar wenige Stunden mit ihren Kunden. Dies schafft ein neues Kundensegment und bringt viel Individualität. Es wird auch häufig nachgefragt. Bereits die Praktikanten können dazu beauftragt werden.
Ebenfalls oft verlangt sind die Firmenkurse, bei denen die Sprachschule Schneider Mitarbeitende namhafter Schweizer Firmen beim Erlernen irgendwelcher (Fremd-)Sprachen unterstützt. Dies können noch jüngere Expats aus allen Teilen der Welt sein, die in Zürich bei einer Firma arbeiten und dort auch begleitend Deutsch lernen. Diese Kurse finden meistens vor Ort statt, manchmal kommen diese Lernenden aber auch nach Wollishofen in die Schule.
Immer morgens bringt die Post ein grosses Paket mit Büchern aus dem Buchzentrum in Hägendorf. Diese müssen dann visitiert und auf dem Lieferschein abgestrichen werden, bevor sie im Schrank eingereiht werden. Der Bedarf dieser Schule an Büchern ist sehr hoch, jeden Tag wird ein neues Paket geliefert. Dabei gewährt das Buchzentrum der Sprachschule Schneider eine gewisse Preisreduktion.

Eigene Bewertung des Beobachteten

Die Sprachschule Schneider ist ein sehr guter, gepflegter Betrieb mit professioneller, moderner Ausstattung, in dem ein gutes Klima herrscht. Die Mitarbeitenden sind kompetent und zuvorkommend. Die persönliche Haltung von Schulleiter Florian Schneider strahlt auf das ganze Personal aus. Das Angebot und die Strukturen sind sehr zeitgemäss und werden laufend angepasst. Die Lernenden kommen gerne an diese Schule, auf ihre persönlichen Wünsche und Bedürfnisse wird eingegangen. Viele Praktikanten erhalten hier Gelegenheit für ihren Einstieg in die Berufswelt. Und viele Lehrende finden hier Arbeit.
Diese Schule hat sich innerhalb der Zürcher Schulen der Erwachsenenbildung einen guten Ruf erworben. Zu Recht. Sie versteht sich als Business-Sprachschule, die Wert auf eine gute Ausbildung ihrer Lehrer/-innen und einen guten Umgang legt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Die Kunden erwartet hier eine breite Palette an Sprachen, die von einem freundlichen Team verkauft wird.
Mir hat das Betriebspraktikum in 20 Stunden einen Einblick in eine grosse, bekannte Sprachschule von Zürich erlaubt. Dabei habe ich ein Verständnis der Organisation und der Prozesse sowie des Aufwands einer Sprachschule entwickeln können.

Kursdaten werden bereitgestellt