Sprachen lernen für Firmen – wie gelingt nachhaltiger Lernerfolg?

Sprachen lernen für Firmen umfasst alle Formen von Sprachförderung, die im beruflichen Kontext stattfinden. Sprachkenntnisse sind ein zunehmend zentraler Faktor für erfolgreiche Kommunikation im Arbeitsalltag und ein Schlüssel für eine funktionierende Verständigung.
Bereits im Jahr 2018 veröffentlichte das Bundesamt für Statistik (BFS) die Publikation „Sprachen bei der Arbeit“¹. Die Studie wurde am 3. April 2018 der Öffentlichkeit vorgestellt und basiert auf den Ergebnissen der Erhebung zur Sprache, Religion und Kultur (ESRK), die bereits 2014 durchgeführt worden war. Ein zentrales Ergebnis dieser Untersuchung zeigt deutlich, wie präsent Mehrsprachigkeit im beruflichen Alltag in der Schweiz ist: 43 Prozent der Erwerbstätigen gaben an, bei der Arbeit mindestens einmal pro Woche mehr als eine Sprache zu verwenden. Das bedeutet, dass fast jede zweite berufstätige Person regelmässig in einem mehrsprachigen Kontext agiert.
Sprachenkenntnisse als Erfolgsfaktor für Firmen
Sprachenlernen in Firmen ist längst kein „nice to have“ mehr, sondern in vielen Situationen ein echter Mehrwert. Immer mehr Firmen erkennen, dass gute Sprachkenntnisse ein entscheidender Erfolgsfaktor sein können. Das gilt sowohl für die interne Kommunikation im Team als auch für die externe Kommunikation mit Kundinnen und Kunden, Geschäftspartnern oder internationalen Standorten. Im innerbetrieblichen Bereich geht es vor allem darum, die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitenden zu erleichtern. Wenn Menschen mit unterschiedlichen sprachlichen Hintergründen zusammenarbeiten oder nicht alle die gleiche Arbeitssprache sicher beherrschen, entstehen schnell Missverständnisse, Verzögerungen oder Unsicherheiten. Sprachenlernen hilft in solchen Fällen, eine gemeinsame Verständigungsbasis zu schaffen, Abläufe zu vereinfachen und das tägliche Miteinander zu stärken. Auch im Kontakt nach aussen spielt Sprache eine zentrale Rolle. Sprachliche Kompetenz entscheidet oft darüber, wie professionell eine Firma wahrgenommen wird. Wer klar und sicher kommuniziert, kann Vertrauen aufbauen, Beziehungen festigen und Projekte erfolgreicher umsetzen.
Verschieden Formate des Sprachenlernens für Firmen
Gruppenkurse
Klassisch und verbreitet sind Gruppenkurse. Mehrere Mitarbeitende lernen gemeinsam, meist in einem festen wöchentlichen Rhythmus. Die Kurse können entweder vor Ort in der Firma, online, oder bei dem jeweiligen Anbieter durchgeführt werden. Gruppenkurse fördern nicht nur Sprachkompetenz, sondern auch Teamgefühl und gegenseitige Motivation.
Einzelunterricht (One-to-One-Training)
Ideal für Fach- oder Führungskräfte mit spezifischen Anforderungen oder wenig zeitlicher Flexibilität ist der Einzelunterricht (Privatunterricht). Dabei wird der Unterricht sowohl inhaltlich als auch terminlich individuell abgestimmt. So kann gezielt auf konkrete berufliche Situationen wie Verhandlungen, Präsentationen oder Geschäftsreisen vorbereitet werden.
E-Learning
Immer mehr Firmen setzen auf digitale Lernplattformen, um Mitarbeitenden das selbstständige Lernen zu ermöglichen. In E-Learning Lernplattformen erhalten die Mitarbeitenden Zugriff auf interaktive Übungen, Videos, Grammatikmodule und werden oft auch von Tutorinnen oder Tutoren begleitet. Sie eignen sich besonders gut für Firmen mit dezentralen oder internationalen Teams und lassen sich problemlos in den Arbeitsalltag integrieren.
Sprachlern-Apps
Auch Sprachlern-Apps finden zunehmend Eingang in die betriebliche Weiterbildung. Sie werden häufig als ergänzendes Angebot bereitgestellt, etwa für das tägliche Wortschatztraining oder zur Auffrischung vorhandener Kenntnisse. Ihr grosser Vorteil liegt in der Flexibilität. Mitarbeitende können jederzeit und ortsunabhängig lernen, auch unterwegs oder in kurzen Pausen.
Branchen-/Themenpezifische Kurse
Kurse zu bestimmten Themen, beispielsweise „Deutsch in der Pflege“, „Französisch für die Gastronomie“, „Englisch am Empfang“ oder „Spanisch auf der Baustelle“, sind besonders praxisnah und direkt im Arbeitsalltag anwendbar. Branchenspezifischen Kurse eignen sich gut als Einstieg oder gezielte Auffrischung. Sie sind beliebt bei Firmen, die schnelle, fokussierte Ergebnisse wünschen.
Praxisguide: Sprachkurse erfolgreich einführen
Für viele Firmen stellt sich die Frage, wann und wie Mitarbeitende überhaupt zum Lernen kommen sollen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Sprachtraining sinnvoll in den Alltag einzubinden. Einige Firmen bieten Lernzeiten während der regulären Arbeitszeit an, andere setzen auf freiwillige Angebote ausserhalb der Arbeitszeit. Besonders beliebt sind flexible Onlinekurse, die jederzeit abrufbar sind und sich gut mit dem Berufsleben vereinbaren lassen. Auch Kombinationen aus festen Unterrichtszeiten und Selbstlernphasen sind möglich. Besonders erfolgreich ist das Sprachenlernen, wenn es nicht als Zusatz, sondern als fester Bestandteil der Firmenkultur verstanden und aktiv gefördert wird. Wer als Firma über Sprachförderung nachdenkt, stellt sich oft die Frage: Wo fängt man an? Welche Schritte sind notwendig, um vom ersten Gedanken bis zum passenden Sprachkurs für das Team oder einzelne Mitarbeitende zu kommen?
Bedarf erkennen und Ziele formulieren
Bevor ein Sprachkurs organisiert wird, lohnt sich ein genauer Blick auf den betrieblichen Alltag. Gibt es Situationen, in denen Kommunikation ins Stocken gerät? Kommt es zu Missverständnissen, weil Mitarbeitende sich sprachlich unsicher fühlen? Ist die Verständigung im Team oder mit Kundschaft manchmal schwierig? Nur wenn klar ist, in welchen Bereichen Sprachkenntnisse fehlen oder verbessert werden sollen, kann eine passende Lösung entwickelt werden. Eine gezielte Beobachtung in Kombination mit einer klaren Zielsetzung bildet die Grundlage für alle weiteren Schritte und hilft, Inhalte, Formate und Umfang sinnvoll zu planen.
Kenntnisstand ermitteln (Einstufungstest)
Ein Einstufungstest hilft dabei, den aktuellen Sprachstand der Teilnehmenden realistisch einzuschätzen. Viele Anbieter stellen dafür standardisierte Tests zur Verfügung. Ergänzend kann eine kurze Umfrage Aufschluss über individuelle Lernziele, bisherige Erfahrungen und bevorzugte Lernformate geben. So wird eine passgenaue Planung ermöglicht und stellt sicher, dass das spätere Kursangebot sowohl zum Bedarf als auch zu den Lernenden passt.
Anbieter auswählen und passendes Lernformat festlegen
Bevor das konkrete Lernformat entschieden wird, empfiehlt es sich, einen erfahrenen Anbieter zu kontaktieren. Viele Sprachschulen und Plattformen bieten eine unverbindliche Beratung an und können aus ihrer Praxis heraus gezielt Tipps geben, welches Format sich für die jeweilige Firma am besten eignet. Ein guter Anbieter bringt nicht nur passende Kursmodelle mit, sondern auch das nötige Feingefühl, um Lösungen individuell auf die Firma und Teamsituation zuzuschneiden. Das Firmenangebot der Sprachschule Schneider umfasst Beratung, massgeschneiderte Kursmodelle und eine individuelle Offerte.
Einbindung und Begleitung

Sprachen lernen für Firmen – gemeinsam kommunikationsstark im Berufsalltag.
Damit das Sprachtraining im Berufsalltag nachhaltig Wirkung zeigt, ist eine klare Kommunikation von Anfang an entscheidend. Mitarbeitende sollten frühzeitig und transparent informiert werden: Was ist das Ziel des Kurses, wie läuft er ab und wie wird er unterstützt? Dabei ist wichtig zu vermitteln, dass es sich um ein freiwilliges Angebot zur Weiterentwicklung handelt, und nicht um eine zusätzliche Verpflichtung. Auch während des laufenden Trainings kann die Firma gezielt begleiten. Zum Beispiel, kurze Wiederholungen im Teammeeting oder bewusst sprachlich einfachere Kommunikation in gemischten Teams. So wird das Gelernte nicht isoliert erlebt, sondern Schritt für Schritt Teil der täglichen Praxis.
Evaluation und Ausblick
Nach Abschluss des Kurses lohnt sich ein strukturierter Blick zurück: Wurden die gesetzten Ziele erreicht? Wie haben die Teilnehmenden den Kurs erlebt? Was hat gut funktioniert und was könnte bei einem nächsten Durchlauf verbessert werden? Kurze Feedbackrunden mit Mitarbeitenden und Kursanbietenden helfen, den Erfolg messbar zu machen und Potenzial für zukünftige Massnahmen zu erkennen. Gerade wenn Sprachförderung als längerfristige Entwicklung gedacht ist, kann die Evaluation der Startpunkt für eine nachhaltige Sprachstrategie in der Firma sein, z.B. mit Folgeangeboten, kontinuierlichem Training oder ergänzenden Lernformaten.
Sprachen lernen für Firmen ist weit mehr als ein kurzfristiger Weiterbildungstrend oder ein zusätzliches Angebot. Es ist eine nachhaltige Investition in Menschen, in klare Kommunikation und in eine funktionierende Zusammenarbeit in der Firma. Sprache schafft Verbindung im Team, mit Kundschaft und in allen Bereichen, in denen Verständigung eine zentrale Rolle spielt. Gezielte Sprachförderung stärkt die fachliche Kompetenz, schafft Vertrauen im Alltag und erleichtert Arbeitsabläufe. Sie hilft, Missverständnissen vorzubeugen und ein Arbeitsklima zu fördern, in dem sich Mitarbeitende sicher und aktiv einbringen können. Firmen, die Sprachenlernen ermöglichen, schaffen Perspektiven für ihre Mitarbeitenden, für das Miteinander und für die Zukunft der gesamten Firma.